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Eine frühe Pazifistin - Rezitationsabend errinert an Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner

Foto: Christopher Arlinghaus

Odenthal. Bertha von Suttner (1843-1914) war eine österreichische Pazifistin, Friedensforscherin und Schriftstellerin; sie wurde 1905 als erste Frau mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Am Sonntagabend, im Altenberger Martin-Luther Saal, ging es um das Leben dieser besonderen Frau. Daniela Bosenius, Reinhard Hackler und Julia Diedrich hatten es in einem Rezital tiefgründig und unterhaltsam aufbereitet.

Organisiert hatte den Abend der Kölner Lions-Club "Vitellius". Jörg Löbker, Präsident des Clubs, begrüßte die Gäste und berichtete: "Seit 20 Jahren unterstützen wir die Mädchenschule Roschani in Ghazni. Der Eintritt hier ist zwar frei, aber spenden Sie reichlich, damit die Arbeit in Afghanistan weiter gehen kann!" Rona Yussof-Mansury ist im Vorstand des "Afghanischer Frauenvereins". Für die Organisation ist die Schule eines von vielen Projekten, mit denen sie schon über 200 000 Menschen erreicht haben.

Auch wenn Bertha von Suttner den Verein nicht kennen konnte: Die Arbeit ist sicher in ihrem Sinne. Den roten Faden in ihrem Leben, den Bosenius und Hackler so beeindruckend nachzeichneten, lässt das zumindest vermuten. Ihr Leben war geprägt von der Liebe zur Musik. Sie erlebte reiche Jahre, bis das Erbe ihres Vaters durch die Spielsucht ihrer Mutter verbraucht war und sie war sich nicht zu schade, anschließend für ihren Lebensunterhalt hart zu arbeiten.

Die Zitate aus ihrem Leben wurden durch die Musik erfahrbar. So hörte man am Anfang die Romanze für Klavier op.5 von Sophie Menter, einer Zeitgenossin, äußerst brillant, souverän und mit großer Leichtigkeit von Julia Diedrich gespielt. Als es um die nicht sonderlich erfolgreiche Gesangskarriere Bertha von Suttners ging, hörte man passende Arien und Lieder, "Undo moto di Gioia" aus Mozarts Oper "Figaros Hochzeit", die launige Geschichte von der "Nixe Binsefuss" oder die brillante "Juwelenarie" aus Gounods Oper "Faust", eine Lieblingsoper Berthas.

Neben dem brillanten Klavierspiel der tadellosen Mezzosopran von Daniela Bosenius. In allen Lagen und Schattierungen. Ein swingendes "I got Rhythm"; den Tonfall des Kabaretts traf sie in der "Nixe Binsefuss" und ihre brillante Höhe präsentierte sie in der "Juwelenarie". Selten sind Konzepte so schlüssig abgestimmt wie in "Frauen-Frieden-Freiheit".